Rechtsfragen im internationalen Kontext – Der unverzichtbare Ratgeber für Unternehmer

Rechtsfragen im internationalen Kontext – Der unverzichtbare Ratgeber für Unternehmer

April 17, 2023 Aus Von admin

Rechtliche Herausforderungen sind bereits innerhalb der deutschen Landesgrenzen ein komplexes Thema. Was für den Laien oft undurchsichtig erscheint, entpuppt sich auch für Juristen als anspruchsvolle Aufgabe. Wenn sich diese Fragestellungen jedoch auf zwischenstaatlicher oder gar internationaler Ebene bewegen, wird es noch schwieriger. Jedes Land verfügt über sein eigenes Rechtssystem mit spezifischen Gesetzen und Vorschriften. Vor allem bei grenzüberschreitenden rechtlichen Fragen – wie zum Beispiel bei der Gründung eines Unternehmens im Ausland – kommt man nicht umhin, spezialisierte Anwälte aus den jeweiligen Ländern hinzuzuziehen.


Europäische Union und nationale Gesetzgebung

Im wirtschaftlichen Bereich sind internationale Verflechtungen längst alltäglich geworden. Unternehmen agieren über Landesgrenzen hinweg, schließen Verträge und tätigen Investitionen in anderen Staaten. Dabei wird jedoch oft übersehen, dass es trotz der Europäischen Union keinen einheitlichen rechtlichen Rahmen für alle Mitgliedsstaaten gibt. Die EU mag zwar allgemeine Leitlinien vorgeben, aber wenn es konkret wird – etwa bei Vertragsabschlüssen zwischen Unternehmen aus verschiedenen Ländern – greifen in erster Linie die nationalen Gesetze der beteiligten Staaten.

Das bedeutet, dass Unternehmer, die beispielsweise einen Betrieb in einem anderen EU-Land gründen möchten, sich mit den jeweiligen nationalen Gesetzen auseinandersetzen müssen. Ein einheitliches EU-Recht gibt es in vielen Bereichen nicht, und die Unterschiede können beträchtlich sein. Das Steuerrecht, das Arbeitsrecht und das Vertragsrecht sind nur einige der Bereiche, in denen jedes Land seine eigenen Regeln hat. Ohne fundierte Kenntnisse dieser Gesetze und ohne die Unterstützung durch einen erfahrenen Rechtsanwalt aus dem jeweiligen Land kann es schnell zu rechtlichen Problemen kommen, die nicht nur kostspielig, sondern auch zeitaufwendig sind.

Nahaufnahme einer Person, die wichtige Verträge in einem Ordner überprüft, was die Bedeutung eines Rechtsanwalts in Ungarn für Unternehmensgründungen und rechtliche Fragen unterstreicht.

Die Herausforderungen einer Unternehmensgründung in Ungarn

Wenn ein deutscher Unternehmer beschließt, in Ungarn einen Betrieb zu eröffnen, steht er vor einer Vielzahl von Herausforderungen. In erster Linie muss er sich mit den ungarischen Gesetzen und Vorschriften vertraut machen. Diese unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von den deutschen Regelungen. So sind beispielsweise die Anforderungen an die Gewerbeanmeldung und das Steuerrecht in Ungarn anders geregelt. Auch die Frage, ob eine Betriebsstätte in Ungarn gemietet oder gekauft werden soll, bringt rechtliche Herausforderungen mit sich.

Ein entscheidender Punkt ist dabei, welche vertraglichen Grundlagen in Ungarn anzuwenden sind. Hierbei ist es ratsam, sich von einem Rechtsanwalt in Ungarn beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt werden. Es gibt Bereiche, in denen das Einschalten eines Anwalts sogar verpflichtend ist. So darf beispielsweise die Eintragung ins Firmen- und Handelsregister nur von einem zugelassenen Anwalt vorgenommen werden. Auch Beurkundungen erfordern die Beteiligung eines Rechtsanwalts in Ungarn. Selbst wenn es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, sollte bei der Erstellung von Verträgen und der Durchführung von rechtlichen Transaktionen die Expertise eines Anwalts in Anspruch genommen werden. Dies reduziert das Risiko, dass wichtige Details übersehen werden oder dass unvorhergesehene rechtliche Probleme auftreten.

Die Bedeutung der rechtlichen Absicherung im internationalen Geschäft

Unternehmer, die sich auf das internationale Parkett wagen, müssen sich der rechtlichen Fallstricke bewusst sein, die bei grenzüberschreitenden Geschäften lauern. Selbst innerhalb der Europäischen Union, wo der freie Waren- und Dienstleistungsverkehr garantiert ist, gibt es zahlreiche rechtliche Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten. Ein fundiertes Verständnis der jeweiligen nationalen Gesetze ist unerlässlich, um rechtliche Probleme zu vermeiden und den Erfolg des Unternehmens sicherzustellen.

Insbesondere bei der Gründung eines Unternehmens im Ausland ist es wichtig, sich von Anfang an rechtlich abzusichern. Dies beginnt bei der Wahl der richtigen Unternehmensform und reicht über die Erstellung von Verträgen bis hin zur Einhaltung von Steuer- und Arbeitsgesetzen. Ein erfahrener Rechtsanwalt kann hier nicht nur wertvolle Unterstützung bieten, sondern auch dazu beitragen, teure Fehler zu vermeiden.

In Ungarn ist der Rechtsanwalt nicht nur bei bestimmten Prozessen wie der Eintragung ins Handelsregister unverzichtbar, sondern auch bei der Navigation durch das komplexe Netz aus gesetzlichen Vorschriften, die für ausländische Unternehmer gelten. Wer sich nicht ausreichend informiert oder professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, riskiert, wichtige Fristen zu verpassen, falsche Entscheidungen zu treffen oder sich sogar strafbar zu machen. Eine gründliche rechtliche Vorbereitung und die Zusammenarbeit mit einem lokalen Rechtsanwalt sind daher unerlässlich für den Erfolg jedes internationalen Geschäftsprojekts.

Vergleich der rechtlichen Rahmenbedingungen

Aspekt Deutschland Ungarn
Unternehmensgründung – Rechtsformwahl GmbH, UG, AG, etc. Kft., Bt., Zrt., etc.
Unternehmensgründung – Mindestkapital 25.000 EUR (GmbH), 1 EUR (UG) 3.000.000 HUF (ca. 8.000 EUR) für Kft.
Steuerrecht – Körperschaftssteuer 15% 9%
Steuerrecht – Umsatzsteuer 19% 27%
Gewerbeanmeldung – Zuständige Behörden Gewerbeamt der jeweiligen Stadt Bezirksbehörde (Járási Hivatal)
Gewerbeanmeldung – Dauer des Prozesses 1-2 Wochen 1-2 Tage

Rechtsanwalt in Ungarn – Ein Experte im Gespräch

Um die rechtlichen Besonderheiten bei der Unternehmensgründung in Ungarn besser zu verstehen, haben wir ein Interview mit Peter Horváth, einem erfahrenen und unabhängigen Rechtsanwalt, geführt. Herr Horváth ist auf ungarisches Wirtschaftsrecht spezialisiert und bietet wertvolle Einblicke in die Herausforderungen, die ausländische Unternehmer in Ungarn erwarten.

Frage: Herr Horváth, welche rechtlichen Aspekte sollten deutsche Unternehmer bei einer Firmengründung in Ungarn besonders beachten?

Peter Horváth: Die Wahl der richtigen Rechtsform ist einer der wichtigsten Schritte. In Ungarn sind die gängigsten Rechtsformen die Kft. (vergleichbar mit einer GmbH) und die Zrt. (vergleichbar mit einer AG). Anders als in Deutschland beträgt das Mindestkapital für eine Kft. 3 Millionen HUF, was ungefähr 8.000 EUR entspricht. Dies ist höher als das Mindestkapital für eine UG in Deutschland, das bei nur einem Euro liegt.

Frage: Wie unterscheiden sich die steuerlichen Rahmenbedingungen zwischen Deutschland und Ungarn?

Peter Horváth: In steuerlicher Hinsicht ist Ungarn durchaus attraktiv für Unternehmen. Die Körperschaftssteuer in Ungarn liegt bei nur 9%, während sie in Deutschland 15% beträgt. Allerdings sollten Unternehmer die Umsatzsteuer nicht übersehen, die in Ungarn mit 27% deutlich höher ist als in Deutschland, wo sie bei 19% liegt.

Frage: Was sollten Unternehmer über den Prozess der Gewerbeanmeldung in Ungarn wissen?

Peter Horváth: Die Gewerbeanmeldung in Ungarn ist ein recht zügiger Prozess. Im Vergleich zu Deutschland, wo die Bearbeitung oft 1-2 Wochen dauert, erfolgt die Anmeldung in Ungarn innerhalb von 1-2 Tagen. Zuständig sind die Bezirksbehörden, auch Járási Hivatal genannt. Es ist wichtig, sich vorab genau über die erforderlichen Dokumente zu informieren, um Verzögerungen zu vermeiden.

Frage: Welche weiteren rechtlichen Herausforderungen erwarten ausländische Unternehmer in Ungarn?

Peter Horváth: Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Beurkundung von Verträgen. Während in Deutschland für viele Verträge keine notarielle Beurkundung notwendig ist, erfordert das ungarische Recht bei bestimmten Vertragsarten eine solche Beurkundung durch einen Rechtsanwalt. Auch hier kann der Rechtsanwalt in Ungarn wertvolle Unterstützung leisten und sicherstellen, dass alle rechtlichen Formalitäten korrekt erfüllt werden.

Erfolg durch professionelle Rechtsberatung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die rechtlichen Herausforderungen, die mit der Gründung und dem Betrieb eines Unternehmens im Ausland verbunden sind, nicht unterschätzt werden sollten. Jedes Land hat sein eigenes Rechtssystem, und ohne eine fundierte rechtliche Beratung ist das Risiko, in Schwierigkeiten zu geraten, groß. Unternehmer, die in Ungarn tätig werden möchten, sollten daher frühzeitig einen erfahrenen Rechtsanwalt Ungarn hinzuziehen, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt werden und dass das Unternehmen auf einer soliden rechtlichen Grundlage steht.

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